Es war wahrlich ein Fest der Begegnung: unser Gemeindefest zur Einweihung des Gemeindezentrums in Kollmarsreute. Die vielen Menschen, die kamen, haben alle Erwartungen übertroffen. So viele Mitfeiernde! So viele helfende Hände, so viele glückliche Gesichter, so viele gute Worte! So viel Ermutigung! So viel Zuspruch! So viel Dank! So viel Begegnung von Mensch zu Mensch.
Im Rückblick sagen wir: es hat sich so gelohnt, dass wir in der Mitte unserer Gemeinde ein Haus haben, das für alle offen ist. Und seitdem erleben wir es, dass Begegnungen sich ereignen. Ob es nun die Seniorinnen und Senioren sind, die zu unseren Nachmittagen kommen oder die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrums nebenan, die glücklich auf der Bank sitzen und Lieder singen oder ob es Kindergartenkinder sind, die mit ihren Eltern auf den Baumstämmen Platz nehmen oder ob einfach junge Leute kurz Pause machen oder Menschen ein wenig ausruhen. Es ist ein echter Ort des Lebens geworden! Von ganzem Herzen möchte ich dem Ältestenrat unserer Gemeinde Dank sagen, denn ohne die Unterstützung und den Rückhalt wäre es nicht möglich gewesen. Wir haben alle Beschlüsse einmütig getragen und haben vieles trotz Widerstand durchgesetzt. Und sehr viele haben auch persönlich Hand angelegt, Zeit investiert und ihre Kraft dafür gegeben. Gleiches gilt für den Mitarbeiterkreis, die in der Bauphase und am Tag des Festes unermüdlich gearbeitet haben.
Es war so schön zu sehen, wie viele Menschen zum Feiern gekommen sind. Lasst uns das Leben feiern! Es gibt so vieles, was auf unseren Schultern lastet, dass wir einfach diese Auszeiten des Feierns brauchen. Wie Sie auf dem Titelbild des emeindesbriefes sehen, ist dieser Gedanke schon in Zeiten der Reformation angelegt worden. Nicht nur jeder persönlich vor seinem Gott, sondern gemeinsam in der Gemeinde den Weg des Glücks und des Lebens zu suchen, das war Anliegen der Reformation. Unsere Künstlerin Frau Süther, die aus Wuppertal stammt und heute im Altdorf in Kollmarsreute wohnt, hat das sehr schön zum Ausdruck gebracht. Man sieht Steine, die auseinanderbrechen und die Tür, an die Martin Luther seine Thesen der Freiheit und des Lebens angenagelt hat. Zum 500. Reformationsjubiläum 2017 ist dieses Bild unter dem Titel „Begegnung“ entstanden. Vor 500 Jahren war der Glaube den Menschen verschlossen. Heute ist das leider wieder so! Viele finden keinen Zugang mehr.
Aber die Rückbesinnung auf die Geschichten und die Gedanken von Jesus haben diese Tür aufgerissen und bringen Begegnungen und Leben. Das sollten wir nicht verlieren! Gott sei Dank gibt es Orte, wo man das erleben kann.
Gottes Segen zum Herbst, Ihr Gemeindepfarrer Joachim Knab